Künstlerische Leitung des EVS Genf
Vive le chant!
Beim Ensemble Vocal Séquence in Genf habe ich schon oft gesungen und die Konzerte künstlerisch verantwortet. Nun hat der langjährige künstlerische Leiter Laurent Gay sein Amt niedergelegt und mich als Nachfolger empfohlen.
Gemeinsam mit dem neuen Präsidenten Markus Hollop von der Oper Genf und einem wunderbaren Team von Singenden freue ich mich sehr auf diese neue Aufgabe!
Eclat Festival Stuttgart 2023
Tief in wunderbare Texte einzutauchen…
empfinde ich als großes Privileg meines Berufs.
Beim Stuttgarter Festival Eclat, wo ich vom 1. bis 5. Februar 2023 zur schönen Abwechslung mal wieder sehr präsent bin, sind es gleich zwei Autor*innen, die ich intensiv kennenlernen darf: die albanische Poetin Luljeta Lleshanaku und Sophokles, den großen Meister der griechischen Tragödie.
Am Donnerstag verkörpere ich den Philoktet in Samir Odeh-Tamimis neuem, gleichnamigen Musiktheater gemeinsam mit meinen Kolleg*innen von den Neuen Vocalsolisten Stuttgart und dem Zafraan Ensemble Berlin. Außerdem singe in mehreren Aufführungen im Rahmen der Poetry Affairs am Freitag und Sonntag.
Ich freue mich schon auf intensive Tage in der alten Heimat mit einigen Mikro-Songs der Komponistin Dariya Maminova und vor allem einer Performance zu den tief in der eigenen und allgemein menschlichen Geschichte schürfenden Gedichten von Luljeta Lleshanaku.
Playtime-Festival an der HKB in Bern
Auf den Flügeln des Gesangs!
Das Herbstsemester an der Hochschule der Künste Bern endet wie immer mit dem aufregenden Playtime Festival im Januar, bei dem meine Studierenden unterschiedlichste Projekte präsentieren. Ich bin froh sie dabei begleiten zu können und genieße das Lernen mit- und voneinander in höchstem Maße.
Und die Stadt Biel, wo ich meist wohne, wird mir, als bilinguales Tor zur Westschweiz, mit ihrer tollen Vielfalt an Kulturen und Geschmäckern immer mehr zur Heimat.
Einmal mehr KOMA von Georg F. Haas in Klagenfurt und Dijon
Wenn man jemandem von einem Musiktheater erzählt, das fast die Hälfte der Zeit in totaler Finsternis stattfindet, sorgt das für tiefes Staunen. Und wenn man sich dann noch vergegenwärtigt, dass nicht nur die BühnendarstellerInnen, sondern auch das Orchester dabei auswendig und ohne Hilfe durch den Dirigenten (den phantastischen Bas Wiegers) auskommen müssen, wird das Staunen grenzenlos. Und ja, es ist ein echtes Wunder, wie gut das funktioniert und das Publikum in seinen Bann zieht.
Mit welcher Selbstverständlichkeit alle MitarbeiterInnen am Stadttheater Klagenfurt unter der Intendanz von Florian Scholz dieses Abenteuer auf sich genommen haben, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit, und die wunderbare Arbeit mit den KollegInnen auf der Bühne und dem genialen Regisseur Immo Karaman (dessen Aufgabe wesentlich wichtiger ist, als es in den zwei Stunden der Aufführung scheinen mag) war ein ganz besonderes Geschenk.
Und dieses Geschenk kommt an, beim Publikum in Klagenfurt, gewiss auch in Dijon und hoffentlich bereits im nächsten Jahr bei der Wiederaufnahme in --- (wird bald an dieser Stelle verraten).
NEU: Portrait-CD Andreas H.H. Suberg bei WERGO erschienen
Portrait-CD Andreas H.H. Suberg
Ich freue mich, dass diese CD nun erhältlich ist, die Andreas Subergs Leonardo-Prophezeiungen porträtiert und mir gemeinsam mit den wunderbaren Kollegen Olaf Tzschoppe und Paul Hübner die Chance bietet mein ganzes Repertoire an klanglichen und emotionalen Farbschattierungen zu präsentieren. Gerne versende ich diese CD auf Anfrage...
Heinz Holligers Lieder-Zyklus Induuchlen in Genf und Sion
Heinz Holligers Lieder-Zyklus Induuchlen in Genf und Sion
Ich freue mich von ganzem Herzen darauf, nach Heinz Holligers wunderbarem Lieder-Zyklus Beiseit nun auch sein zweites Werk Induuchlen für Countertenor und Naturhorn aufzuführen. Olivier Darbellay wird gemeinsam mit mir bei den Konzerten des Genfer Ensembles Contrechamps am 3. Februar in Genf und am 7. Februar in Sion dieses exzeptionelle Werk erarbeiten. Und ich übe schon fleißig Schwyzerdütsch, Chuchechäschtli tipptopp!
Rückblick auf Mondparsifal Beta 9-23 bei den Berliner Festspielen
MONDPARSIFAL bei Immersion der Berliner Festspiele - das war radikal, noch intensiver als bei der Uraufführung in Wien, ganz nah am Publikum, vor allem aber ein astrogalaktischer Spaß! Und die vielen schönen Rückmeldungen zeigen, dass auch die Ernsthaftigkeit sehr wohl wahrgenommen wurde, mit der die beiden Meisterhirne Bernhard Lang und Jonathan Meese von Anfang an daran gegangen sind Wagners Parsifal in das 21. Jahrhundert und unendliche Weiten zu befördern.
Bernhards Musik auch nur zu hören bereitet schon große Freude, so genau hat er die zentralen Aspekte von Wagners Werk ans Licht gebracht, neu gefärbt und dadurch in ihrer Wirkung wesentlich stärker und klarer gemacht. Und Jonathans Zugang ist ein freier und von Traditionen unverstellter, dabei aber ganz und gar nicht beliebig oder ungefähr. Die gemeinsame Arbeit war von Vertrauen geprägt, aber eben auch vom unbedingten Willen die genau richtigen Gesten und die passende Körperlichkeit zu finden, mit großer Freude am Ausprobieren, wieder Verwerfen und neu Erfinden.
Von Herzen möchte ich mich bei Simone Young bedanken, die die Aufführungen phänomenal geleitet hat, beim wunderbar aufspielenden Klangforum Wien und bei allen KollegInnen auf der Bühne, mit denen es einfach nur ein großes Fest war: Danke an Magdalena Anna Hofmann, Wolfgang Bankl, Tómas Tómasson, Martin Winkler und all die großartigen SängerInnen, TechnikerInnen, RequisiteurInnen, Maskenbildnerinnen und Ankleiderinnen, mit denen ich gemeinsam ins Universum geflogen bin.
Sollten Sie die Aufführungen in Wien und Berlin verpasst haben (aber auch wenn Sie dabei waren), möchte ich Ihnen den Blog "Hundert11 - Konzertgänger in Berlin" des Schriftstellers Albrecht Selge empfehlen. Sie finden hier einen sehr persönlichen und liebevollen Bericht, der mir aus dem Herzen spricht.
Ich bin übrigens guter Dinge, dass wir bald wieder landen werden, die Erkundungs-Shuttles sind schon mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs...
Bernhard Langs Mondparsifal Beta 9-23 vom 15.-18. Oktober in Berlin
Es war die künstlerisch, körperlich und stimmlich größte Herausforderung meines Lebens und ich freue mich von Herzen, dass die Aufführungen von Mondparsifal Alpha 1-8 (Erzmutterz der Abwehrz) im Theater an der Wien nicht vor allem anstrengend waren, sondern dank der wunderbaren Musik von Bernhard Lang, der inspirierenden und beglückenden Arbeit mit Jonathan Messe und allen Kollegen auf der Bühne wie im Graben (das Klangforum Wien erfreute sich wie ich am phänomenalen Dirigat von Simone Young) ungetrübtes und nachhaltig energetisches Glück mit sich brachten.
Nicht zuletzt aufgrund der ermutigenden Rückmeldungen des Publikums empfinde ich es als großes Geschenk, dieses Erlebnis bei Immersion der Berliner Festspiele mit Mondparsifal Beta 9-23 (von einem, der auszog den "Wagnerianern des Grauens" das "Geistgruseln" zu erzlehren...) ganz neu wieder durchleben zu dürfen und hoffe auf viele offene Augen, Ohren und Herzen bei den Aufführungen am 15., 16. und 18. Oktober 2017 im Haus der Berliner Festspiele.
Und bis dahin: Volle Kraft voraus!

Georg Friedrich Haas: "Koma" Uraufführung des Jahres 2016 (SWR2)
SWR2 Oper | Schwetzinger SWR Festspiele 2016 | Uraufführung des Jahres 2016
Die Oper „Koma“ des österreichischen Komponisten Georg Friedrich Haas ist „Uraufführung des Jahres“. Das ergab die aktuelle Umfrage der Zeitschrift „Opernwelt“ unter 50 Kritikern aus Europa und den USA.
Das im Auftrag der Schwetzinger SWR Festspiele und des Staatstheaters Darmstadt entstandene Werk überzeuge mit existenziell-sinnlicher Musik, heißt es in der Begründung der Jury. Ein Stück, so die Jury, das mit mikrotonalen Mitteln den Schwebezustand zwischen Leben und Tod erkundet.
Die am 27. Mai 2016 bei den Schwetzinger SWR Festspielen uraufgeführte Produktion war nach „Bluthaus" und „Thomas“ die dritte Uraufführung einer Haas-Oper in Schwetzingen. Auch hier stammt das Libretto von Händl Klaus. Geleitet wurde die Uraufführung im Rokokotheater des Schwetzinger Schlosses von Jonathan Stockhammer. Es spielte das Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR. Solisten des Abends waren Ruth Weber, Ekkehard Abele, Lini Gong, Daniel Gloger, Maika Troscheit, Maria Ammann, Alexander Baab, David Földszin, Sinan Aslan.
„Die Erfahrungen gehören zu den intensivsten meines Lebens“
Der österreichische Librettist und Dramatiker Klaus Händl (Künstlername Händl Klaus) reagierte begeistert auf die Auszeichnung: „Große, große Freude!! Und groß die Freude über die Zusammenarbeit mit Georg Friedrich Haas – jeweils getragen von Schwetzingen und dem künstlerischen Leiter Georges Delnon, der uns zusammenbrachte. Dazu die Hoffnung, dass auch andere Häuser die Grenzbereiche, in die Georgs Musik uns führt, ihrem Publikum zugänglich machen mögen. Die Erfahrungen, die ich da machte, gehören zu den intensivsten meines Lebens.“
„Ansporn, mit dem SWR auch künftig wichtige Impulse für die Opernwelt zu setzen“
Gerold Hug, Hörfunkdirektor des SWR: „Bei der Uraufführung der Oper in Schwetzingen war für uns alle im Saal spürbar: Hier geschieht etwas Einzigartiges. ,Koma‘ war eine Sternstunde der Schwetzinger Operngeschichte. Das ist für uns ein Ansporn, mit dem SWR auch künftig solche wichtigen Impulse für die Opernwelt zu setzen.“
„Beklemmende musikalische Meditation an der Schwelle des Todes“
„Koma“ beschreibt die stagnierende Situation einer Wachkomapatientin aus der Sicht ihrer verzweifelten Verwandten. Die Erkrankte selbst, Michaela, ist nur aus dem Off zu hören, ohne vernehmlichen Text. Lediglich mit Vokallauten, deren gleitende Tonhöhen vom Orchester übernommen werden, in klagend auf- und absteigenden Linien. „Als wolle sie den letzten Halt verlieren, der sie noch mit dem irdischen Leben verbindet. Eine beklemmende musikalische Meditation an der Schwelle des Todes“, schreibt die „Opernwelt“.
Besetzung:
Libretto: Händl Klaus
Michaela im Wachkoma: Ruth Weber
Michael, ihr Mann: Ekkehard Abele
Jasmin, ihre Schwester: Lini Gong
Alexander, Jasmins Mann/ihre Mutter: Daniel Gloger
2 Ärztinnen:
Frau Dr. Auer: Maika Troscheit
Frau Dr. Schönbühl: Maria Ammann
3 Pfleger:
Jonas: Alexander Baab
Nikos: David Földszin
Zdravko: Sinan Aslan
Ensemblemitglieder des Staatstheaters Darmstadt
Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR
Leitung: Jonathan Stockhammer
Von SWR2, Sendung vom 12.6.2016