MONDPARSIFAL bei Immersion der Berliner Festspiele – das war radikal, noch intensiver als bei der Uraufführung in Wien, ganz nah am Publikum, vor allem aber ein astrogalaktischer Spaß! Und die vielen schönen Rückmeldungen zeigen, dass auch die Ernsthaftigkeit sehr wohl wahrgenommen wurde, mit der die beiden Meisterhirne Bernhard Lang und Jonathan Meese von Anfang an daran gegangen sind Wagners Parsifal in das 21. Jahrhundert und unendliche Weiten zu befördern.
Bernhards Musik auch nur zu hören bereitet schon große Freude, so genau hat er die zentralen Aspekte von Wagners Werk ans Licht gebracht, neu gefärbt und dadurch in ihrer Wirkung wesentlich stärker und klarer gemacht. Und Jonathans Zugang ist ein freier und von Traditionen unverstellter, dabei aber ganz und gar nicht beliebig oder ungefähr. Die gemeinsame Arbeit war von Vertrauen geprägt, aber eben auch vom unbedingten Willen die genau richtigen Gesten und die passende Körperlichkeit zu finden, mit großer Freude am Ausprobieren, wieder Verwerfen und neu Erfinden.
Von Herzen möchte ich mich bei Simone Young bedanken, die die Aufführungen phänomenal geleitet hat, beim wunderbar aufspielenden Klangforum Wien und bei allen KollegInnen auf der Bühne, mit denen es einfach nur ein großes Fest war: Danke an Magdalena Anna Hofmann, Wolfgang Bankl, Tómas Tómasson, Martin Winkler und all die großartigen SängerInnen, TechnikerInnen, RequisiteurInnen, Maskenbildnerinnen und Ankleiderinnen, mit denen ich gemeinsam ins Universum geflogen bin.
Sollten Sie die Aufführungen in Wien und Berlin verpasst haben (aber auch wenn Sie dabei waren), möchte ich Ihnen den Blog „Hundert11 – Konzertgänger in Berlin“ des Schriftstellers Albrecht Selge empfehlen. Sie finden hier einen sehr persönlichen und liebevollen Bericht, der mir aus dem Herzen spricht.
Ich bin übrigens guter Dinge, dass wir bald wieder landen werden, die Erkundungs-Shuttles sind schon mit Überschallgeschwindigkeit unterwegs…